Steffen Lipski - Photography
 


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Steffen Lipski geboren 1961 in Dresden, wohnhaft in Hitzacker, Deutschland. Studium der Malerei und Grafik an der Hochschule für Bildenden Künste Dresden. Mitglied im BBK, vertreten durch die VG-Bild Kunst.

Steffen Lipski born 1961 in Dresden, living in Hitzacker, Germany. Studied painting and graphic arts at the Dresden Academy of Fine Arts, member of the BBK, represented by the VG-Bild Kunst.


Eine Art lyrischen Abschluss bilden die Schwarz-Weiß-Fotografien von Steffen Lipski, die etwas Geheimnisvolles ausstrahlen, unter anderem dank einer nahezu malerischen Anmutung. Titel wie " Zähl nicht die Stunden " unterstreichen dies noch und können für den Besucher dieser Schau durchaus zum Motto werden.

The black-and-white photographs by Steffen Lipski form a kind of lyrical conclusion, radiating something mysterious, among other things thanks to an almost painterly appearance. Titles like "Do not count the hours" underline this and can become a motto for the visitor of this show.

Lisa Werner-Art, in der DNN vom 11.12.2018


Das Innere sucht nach Alternativen. Seine Arbeiten verstehen sich als Bildwerke mit eigenständiger Wirklichkeitsstruktur, außerdem aber auch als Abbilder unvorstellbarer Seins- und Erlebnissphären. Er zeigt uns eine Welt, die wir noch nicht zu Gesicht bekommen haben, eine Welt jenseits der empirischen Wirklichkeit. Gewohnt, etwas Reales auf Bildern zu erkennen, weigern wir uns mit Recht, das Unanschauliche zu sehen, das was vordem noch nie gesehen wurde und was nicht sichtbar ist.

The interior is looking for alternatives. His works see themselves as pictorial works with an independent structure of reality, but also as images of unimaginable spheres of being and experience. He shows us a world that we have not yet seen, a world beyond empirical reality. Accustomed to recognizing something real in pictures, we rightly refuse to see the unseen, what has never been seen before and what is not visible.

(Angelika Sillack,  Auszug aus der Laudatio zur Einzelausstellung in der Galerie Sillack 1992) 

Steffen Lipski ist in gewissem Sinne bekennender Romantiker in einer Zeit, in der alles nach Entschleunigung lechtzt. Er folgt der Forderung Caspar David Friedrich, der da meinte: " Schließe dein leibliches Auge, damit du mit dem geistigen Auge zuerst siehst ein Bild. Dann fördere zutage, was du im Dunkeln gesehen, dass es zurückwirke auf andere von außen nach innen ".

Man spürt eine stille Andacht angesichts der Fotoarbeiten von Steffen Lipski, der mit der Erde verwurzelt ist und doch seine Sehnsucht in den Himmel treiben lässt. Zwischen Himmel und Erde gibt es so manche Dinge, die man nicht hören, nicht riechen und nicht schmecken kann, davon ist er überzeugt und diese Offenheit weitet auch seine Fotoarbeiten. 

Steffen Lipski fotografiert die Suche nach der verborgenen oder sogar schon verlorenen Heimat. Er entwirft stille Bilder , lautlos, wie in Trance, wie in einem schwebenden Zustand gehalten. Die Arbeiten des Künstlers haben darüber hinaus nichts Beschönigendes einer verklärten Naturseligkeit ans sich. Sie verraten eine sensible Beobachtungsgabe der Phänomene und geben einfühlsam atmosphärische Erscheinungen wieder. Steffen Lipski ist dem Leben auf der Spur, sieht den Augenblick, erkennt die inneren Strukturen, folgt dem Geheimnis, lässt sich einfangen vom Entdecken, ja erlebten Formen, die so anders daherkommen im Ausschnitt als der traditionelle Blick es erlaubt und zeigt auf originäre Weise, das ein verinnerlichtes Naturerlebnis als Thema der Gegenwartskunst immer noch Gültigkeit hat. Seine Fotoarbeiten besitzen durchaus malerische Akzente in der inneren Farbigkeit der Grauabstufungen.

Steffen Lipski is, in a sense, an avowed romantic at a time when everything craves deceleration. He follows the demand of Caspar David Friedrich, who then said: "Close your physical eye, so that you see with the spiritual eye first a picture. Then bring to light what you saw in the dark, that it will act back on others from the outside in ".
You can feel a silent devotion in the face of the photographic works of Steffen Lipski, who is rooted in the earth and yet lets his longing drift into heaven. Between heaven and earth there are many things that you can’t hear, smell and taste, he is convinced of that and this openness also expands his photographic work.
Steffen Lipski photographs the search for the hidden or even lost homeland. He creates silent images, silently, as if in a trance, as if held in a floating state. Moreover, the artist’s works have nothing to embellish a transfigured naturalness. They reveal a sensitive ability to observe phenomena and sensitively reproduce atmospheric phenomena. Steffen Lipski is on the trail of life, sees the moment, recognizes the inner structures, follows the secret, can be captured by discovery, even experienced forms, which appear so differently in detail than the traditional view allows and shows in an original way, that an internalized experience of nature as a theme of contemporary art still has validity. His photographic works possess quite painterly accents in the inner colorfulness of the shades of gray.


Karin Weber

Auszug aus der Laudatio anlässlich der Ausstellung
„ Mein Augenhimmel “ in der Galerie Mitte in Dresden 2018